Hier gehen sogar Kaninchen in die Luft
Vater Sven (von links), John-Luca, Aimy und Finja Reinstädler sowie Jessica Ritter-Reinstädler mit ihren beiden »Kikaninchen-Drachen«: Jeweils 4,50 Meter messen die Fluggeräte. Mehrere Dutzend Arbeitsstunden hat die Familie aus Enger investiert.
Vater Sven (von links), John-Luca, Aimy und Finja Reinstädler sowie Jessica Ritter-Reinstädler mit ihren beiden »Kikaninchen-Drachen«: Jeweils 4,50 Meter messen die Fluggeräte. Mehrere Dutzend Arbeitsstunden hat die Familie aus Enger investiert. Foto: Rabea Sobolewski
Von Rabea Sobolewski
Enger (WB). Er entwirft seit 28 Jahren Fluggeräte der ganz besonderen Art: in allen Formen, Farben und Größen. »Als ich mit zwölf Jahren meinen ersten Drachen genäht habe, wusste ich, dass diese Leidenschaft so schnell nicht mehr aufhören wird«, sagt Sven Reinstädler aus Enger. Dabei lässt er sich von ganz alltäglichen Dingen inspirieren.
Sein größter Drache ist ein zehn mal zehn Meter großer Fisch, für den 180 Quadratmeter Tuchstoff verarbeitet wurden. Diesen allerdings hat er geschenkt bekommen. Doch seine anderen 70 Drachen hat er alle selbst gebaut, vom Maskottchen der Kindersendung »Kikaninchen« bis zum handelsüblichen Dreiecksdrachen. Viel Arbeit, die Reinstädler zum Glück aufteilen kann. Hilfe bekommt er von seiner Familie und
Freunden. Das Team der Hobby-Drachenbauer mit dem Namen »TheKite-flyer« besteht insgesamt aus zehn Erwachsenen und vier Kindern.
Auf Drachenfesten unterwegs
Reinstädler liebte eigenen Angaben zufolge schon als kleiner Junge alle Arten von Drachen. Sein Hobby gibt er nun an seine Kinder weiter. Sein Traum ist es, seine Leidenschaft irgendwann einmal zu seinem Beruf zu machen. Doch dazu braucht es Ressourcen, momentan ist Reinstädler ohne Job.
Während der Kite-Konstrukteur im Sommer mit seiner Familie und dem Wohnwagen auf Drachenfesten in Deutschland und den Niederlanden unterwegs ist, sei das Entwerfen und Nähen der Drachen immer eher ein Winterprojekt. Als nächstes wollen seine Frau Jessica RitterReinstädler und er ein Handy sowie eine Wolke nähen. »Der Produktionsprozess des Kikaninchen-Drachens hat 40 Stunden gedauert – hinzu kommt dann natürlich noch die Zeit der Ideenfindung«, erklärt Reinstädler den Arbeitsaufwand.
Besonderheit »Bonbon-Fähre«
Neben den großen, bunten Tieren haben die Reinstädlers auch
Drachen mit LED-Lichtern, die nachts in den Himmel gelassen werden. Eine weitere Besonderheit ist die »Bonbon-Fähre«, die Süßigkeiten – oder auch andere Gegenstände wie Teddys – für Kinder vom Himmel wirft. So seien die Drachen immer eine große Attraktion, in der Reinstädler eigener Aussage zufolge viel Potenzial sieht. »Ich sehe besonders auf den Festen immer viele Kinder, die gar nicht wissen, wie man einen Drachen überhaupt steigen lässt. Deshalb würde ich gern Schulungen für Kinder anbieten«, überlegt Reinstädler. Denn seine Konstruktionen ließen sich wie ganz normale Drachen steuern, auch wenn sie um ein Vielfaches größer seien.
Fläche gesucht
Für die ganz großen Drachen benötigt man zwar einen weiteren Hauptdrachen, der die anderen hinaufzieht. Die Technik sei jedoch dieselbe. Die nächsten Drachenfest-Termine für die Familie Reinstädler sind am 15./16. September ein Treffen in Oberhausen sowie am 22./23. September ein Fest in Attendorn.
Doch damit Reinstädler seine größten Exemplare auch mal im Kreis Herford steigen lassen kann, sucht er Wiesen: Sie sollte eine Größe von mindestens zwei Hektar haben und am liebsten in Enger oder der näheren Umgebung liegen. Die Fläche sollte zwecks Materialtransports mit einem Auto befahrbar sein, sagt der DrachenLiebhaber. Interessierte dürfen sich über Facebook bei Sven Reinstädler melden oder ihm eine E-Mail schicken.
sven_reinstaedler@web.de